Hast du dich auch verloren? Sucht vs Freiheit im Netz

Ich drehe mich emotional gerade im Kreis. Im Moment könnte ich alle elektronischen Devices an die Wand knallen und möchte befreit aufatmen. Genervt vom sozialen "Netzwerkeln", Advertising- und Informations-flooding auf diversen Plattformen und dem Fakt, dass das Wichtige zwischen all dem Wust verloren geht. 
Lost in paradise? Eher wohl im Spinnennetz. Doch was sind die Alternativen?
Ein Blick in meinen inneren Struggle...who understands? 


Mental control for a free soul


Foto: Pixabay


Die Euphorie

Eigentlich habe ich gerade beschlossen, (finalmente!) auf Instagram mitzumachen, um mehr Reichweite in meinen Kundgebungen rund um meine Praxis zu erreichen.  Schließlich gibt es tolle Neuigkeiten! Ab November werde ich mit Klangmassage mehr innere Ruhe und Erdung weiter schenken dürfen. Ein Traum für mich, neben den kreativen aber oft verbalen Methoden nun über eine andere Dimension heilsam arbeiten zu dürfen. 

 

Verloren

Die große Frage: Soll ich mir das echt antun?  Was nutzt es mir tatsächlich? Ich forste mich jetzt schon durch das Netzwerk und bin...überfordert. Sehe Bilder bzw. Videos, die unbedingt anzusehen sind, weil sie emotional anziehen oder abstoßen.

Ich fühle mich, als ob ich vor lauter Bäume keinen Wald mehr sehe. Lauter tolle Dinge, super Gruppen, Input...aber ich hab den Faden verloren. Es ist ein mentaler Kraftakt, jeden Tag sich durch den Dschungel zu kämpfen, ohne verloren zu gehen.  

 

Die Sucht

Ich erinnere mich an den legendären TED Talk von Tim Urban zum Thema Prokrationation und denke mir: Mein "instant gratification monkey" im Gehirn, dieses triebgesteuerte Tierchen, das sofort Unterhaltung und Spass will. Das ist total angefixt! Und ja, mein Gehirn hat sich seit der Nutzung von fb und smartphone geändert. No doubt. Kein Moment, der nicht fotografiert werden will, um ihn dann später ev. zu zeigen oder gar zu posten. 
Kein toller, weiser Gedanke, der nicht irgendwie rausposaunt werden möchte. Ich spüre die Impulse und unterdrücke sie. Manchmal. Doch am nächsten Tag die Freude über ein paar likes.
Wie krank sind wir bitte alle? Was ist mit uns allen passiert? 
Gibt es da je einen Weg zurück?

Die Aussteiger-Illusion

Ich wünsche mir impulsiv, das alles hinter mir lassen zu können. fb Konto löschen? Okay, Stilllegen mit der Info, dass hier nichts mehr läuft. Dass ich nur meine Website bespiele und eben auf die gute alte Mundpropaganda, Handzettel und (huch!) echte face-to-face-Gespräche baue. Geht das? Habe ich die Wahl?

Und endlich mein Büchlein aus Papier herzunehmen, um die wertvollen Gedanken aufzuschreiben. Nur für mich. Ohne Absicht, ohne missionarischen Druck. (Ein Buch kann ich ja noch später herausbringen ;-)) 

Und statt eines Fotos einfach das Herz weit und die Augen auf.

Speichern im Hier und Jetzt. 

Und jemanden davon persönlich erzählen, Worte dafür zu finden, die berühren. 

 

Der Kompromiss

 Ich komme zum Fazit, dass ich beruflich so verflochten bin, dass ein Ausstieg nicht klug wäre. Oder doch?
So bleibt nur eines:
Ich werde meinen kleinen monkey anders füttern. Und ihn im Netz schön mit einer Liane an meiner Hand festbinden.

Lege mein Büchlein und Stifte bereit. Wäge ab, wofür ich die fünf Minuten wirklich brauche. Welcher Gedanke wirklich geteilt werden soll. Suche anders Gespräche. Und ich werde damit klarkommen, dass ich nicht in jeder community präsent sein kann.

 

Es wird mich Kraft kosten. Ich werde gezielter selektieren müssen.

 

Mental Control for a free soul. Raus aus der Sucht - rein in die Freiheit. 

 

Und wie sagt Bob der Baumeister immer so schön?

Können wir das schaffen?

Yo, wir schaffen das! 



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