Ach du liebe Zeit! Ja, manchmal ist es an der Zeit. Dass man genauer hinsieht. Auf das, was man hinter sich hat. Und das, was noch vor einem liegt. In Zeiten, in denen du an einem Ort stehst, wo du dich und vieles anzweifelst, braucht es Rituale, die dir Kraft geben.
Die Übung "Timeline" gehört dazu.
Meine Zeit liegt in deinen Händen. Und meinen.
Foto: Pixabay
Stelle dir deine Lebenslinie vor. Die Zeit die vor und hinter dir liegt.
Im therapeutischen Setting wird sie meist aktiv im Raum umgesetzt. Mit einem Seil, einer Schnur (die mit Klebestreifen fixiert wird). Die
Zeit wird so bewusst räumlich abgegangen und also „Zeitraum“ intensiver erlebt.
Man kann diese Übung aber auch für sich machen, indem man ein großes Blatt Papier nimmt und eine Linie zeichnet. Von der Perspektive her am besten vertikal nach oben.
Zeichne die Jetzt-Zeit ein, oder wähle ein Symbol, welches du auf die Linie legst. Achte darauf, dass davor und danach genug Platz für Vergangenheit und Zukunft bleibt. Meist ist dieses Symbol/dieser Zeitpunkt gekoppelt mit der momentanen Krise, die man gerade durchmacht.
Im nächsten Schritt wendest du dich um und gehst an den Beginn deiner timeline. Und die wanderst du jetzt ab:
Zu welcher Zeit habe ich etwas gelernt, Fähigkeiten erworben, Entwicklungen vollzogen, Erkenntnisse gewonnen? Welche Meilensteine habe ich bewältigt?
Beginne beim Laufen lernen, beim ersten Mal Radfahren, bei der ersten Geburtstagparty, Versöhnung mit der Freundin… über die Klaviervorspielstunde bis hin zum Vorstellungsgespräch.
Im Raum wählst du dazu Zettel, die du beschriftest (oder Symbole), auf dem Papier setzt du Marker, zeichnest oder machst Notizen.
Nun stellst du dir die Frage:
Wer oder was hat mir dazu verholfen, diese Meilensteine zu bewältigen? Was habe ich dazu beigetragen?
Hier zählen Bezugspersonen genauso dazu wie die eigene innere Haltung, Eigenschaften und Verhaltensweisen!
Bei jedem Schritt spürst du bewusst in die Begeisterung hinein, die du damals empfunden hast.
Nun folgen die Krisen, die du überstanden hast.
Markiere Zeiten, wo du Belastungen durchgemacht und überlebt hast. Und frage dich auch hier: Wer oder was hat mir dazu verholfen?
Zur Draufgabe suchst du noch Momente, wo erwartete Krisen ausgeblieben sind. Die Pickel, die du nie so bekommen hast, wie dein Kumpel. Oder so.
Wieder angekommen in der Gegenwart lasst du diesen reichen Schatz hinter dir wirken. Spüre hinein in deinen Schildkrötenpanzer, der dir gewachsen ist.
Der dich schützt und wappnet.
Jetzt darfst du DANKE sagen:
Dass du soweit gekommen bist. Bedanke dich bei deinen Begleitpersonen, die dich gestärkt haben. Bedanke dich bei dir selbst, dass du immer weiter gegangen bist.
Bedanke dich bei deiner Lebenskraft.
DU LEBST.
Trotz. Oder. Wegen. Alldem.
DANKE!
Es folgt Teil 2 mit " Meine Timeline und der Blick in die Zukunft"
*some more informations: Kennengelernt habe ich die Übung bei Michael Grabbe, einem wunderbaren Familientherapeuten.
Spirituelle innere Haltung, Glaube und Aufgefangen-Sein kann auch Kraft spenden. Egal in welcher Konfession...
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Ulrike Krivec-Zach (Freitag, 29 März 2019 11:01)
Ein sehr schöner Beitrag. Danke.
Bitten das sich etwas wunderbares auftut, ans positive erinnern und wer oder was dir oder du selbst dir geholfen hat und in Kombination mit dem fantastischen Gefühl das du hattest als sich alles so erfülkte wie du es wünschtest. Wie glücklich du warst und wie leicht du dich angefühlt hast dabei. Und ganz wichtig Danke. Und das funktioniert auch in die Zukunft. Glaub an dich. Du bist ein wunderbares Wesen � cool ist das Gefühle zeitlos sind. Du kannst sie von der Vergangenheit ins jetzt holen, von jetzt in die Zukunft und von der Zukunft ins Jetzt und so weiter. Wunderschöner Gedanke.
Bitten ist auch Fragen z.b. Was darf sich ändern dass ich dieses tolle Gefühl wieder in mir spüre wie genau bei Erlebnis Xy oder besser? Danken kannst du persönlich und auch in Gedanken jederzeit durch alle Zeiten. Wenn du keine Bewertung über Zeit hast ist da nur noch unendlicher Raum und Sein. Wer was ändern oder was neues in sein Leben haben möchte muss auch bereit sein loszulassen und zuzulassen.
Echt cool. Danke für die Inspiration. Macht Spaß