Mein Kuscheltier - Anker und Trost

Heute einmal ganz anders: Ein Lob auf die Kuscheltiere und Liebes-Träger unserer Kindheit! 

Und:  Ausnahmsweise ein ganz persönlicher Blog-Eintrag von mir. Als Psychologin mit regem inneren Kind. Und zwei lebendigen kleinen Jungs und vielen Kindern aus Job und Ehrenamt rund um mich herum, die meinen kindlichen Anteil am Leben erhalten. 


Liebesobjekte - Wir lernen lieben. Und uns selbst fühlen.


Foto: Pixabay


Meine Freundinnen aus der Sandkisten-Zeit wissen, dass ich schon immer ein Fan von Stofftieren war. Rollenspiele haben mich schon seit jeher fasziniert. Der Blick für das Systemische begleitet mich also schon sehr lange. Und die Therapiepuppen nutzen diese Begeisterung für ihr intuitives Wirken in meiner Praxistätigkeit! Der Umgang mit Spielzeug kann also auch Neigungen und Interessen widerspiegeln. 

 

Doch hier geht es um mehr.

 

Mich begleiten noch immer mein (als Kind gefühlter) Riesenteddy und meine Puppe. Damals hab ich zwischen den Beinen von Teddy eingeschlafen und Puppe geherzt.  Mein Bär gab mir nachts Geborgenheit, die Puppe war Liebesobjekt (sie trug auch mal den Namen meiner Kindergartenliebe - die bleibt geheim  ;-)!). Heute dürfen meine Jungs damit spielen. Und es ist einfach schön, dass sie noch da sind.  Vom Alter gezeichnet, aber noch immer ein bisschen "magic".

Klar, mit Mama, Papa und Geschwistern zu kuscheln war das Größte. Doch was täte Kind ohne kuschelige und intime Tröster?  

Im Erlernen der Gefühls-Regulation sind

Kraft-Objekte für Kinder unverzichtbar. 

 

Was steckt dahinter?

 

Die Objektpermanenz ist eines der ersten Dinge, die wir erlernen. Das Ding, das verschwindet - der Mensch, der den Raum verlässt - sind weiter existent. Nicht spurlos verschwunden oder tot. Spürbar wird dies im Babyalter bei des existentiell als bedrohlich erlebten Verlustangst und später im Kleinkindalter bei der Trennungsangst. 

Das kognitive Reifen und emotionale Vertrauen-Lernen dauert: Vom Ende des ersten Lebensjahres bis über den zweiten Geburtstag!  Mama geht - und kommt auch wieder. Papa kommt ins Spiel! (...und das zweite "Stofftier"). Die Triade - das Dreier-Gespann - ist perfekt!


Die Lücke - wenn etwas fehlt - suchen wir zu füllen. Unsre Liebe, die wir geben wollen, und die, die wir bekommen wollen, braucht einen sicheren Platz. Das Schmusetuch, das Kuscheltier. Und auch der Umgang mit Frustration mit Selbstberuhigung muss erlernt werden!


Wenn wir erwachsen werden bleibt die Sehnsucht nach Objekten der Projektion unserer Liebe, unserer Bedürfnisse. Krafttiere, Talisman und Symbole geben in jedem Alter Halt und Orientierung!

Sie weisen uns den Weg, erinnern uns daran, was wir brauchen, was unser Anker ist. Wo wir SICHER sind. SAFE. Gegen den Rest der Welt. 

 

Steh also zu deinem inneren Kind. Und herze deinen Teddy. Du darfst auch einen Neuen kaufen (Nein, du bist nicht verrückt oder "weird"). Drück deinen Glücksstein.

 

Oder was auch immer.   

 

Nimm deine Bedürfnisse wahr - teile sie mit! Und hole dir, was dir zusteht. 

Noch besser: Lass es dir schenken.
JETZT.



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